Hubert Salentin wurde in Zülpich geboren und wuchs in ärmlichen Verhältnissen in der damaligen preußischen Rheinprovinz auf. Trotz der Entdeckung seiner Leidenschaft für Kunst in jungen Jahren, verbrachte Salentin zunächst 14 Jahre seines beruflichen Lebens als Huf- und Nagelschmied, bevor er sich vollständig der Malerei widmete. Salentin war in seiner Heimatstadt als angesehener Schmiedemeister tätig, schuf zu dieser Zeit aber bereits erste Ölgemälde und kleinformatige Porträts von Bürgern der Stadt.
Im Alter von 26 Jahren entschloss er sich den Schmiedeberuf aufzugeben und sein Malereistudium an der neu gegründeten städtischen Kunstschule in Köln zu beginnen, um schließlich 3 Jahre später an der Düsseldorfer Akademie angenommen zu werden. Hier studierte er unter den Professoren Carl Ferdinand Sohn, Adolph Tidemand und als Meisterschüler bei Wilhelm von Schadow, des Mitbegründers der Düsseldorfer Malerschule.
Während seiner Zeit an der Düsseldorfer Akademie entwickelte Salentin seinen eigenen charakteristischen Stil mit einer Vorliebe für die stimmungsvolle Darstellung des einfachen ländlichen Lebens. Salentins Fähigkeit, die Essenz des bäuerlichen Lebens einzufangen, machten ihn zu einem renommierten Maler des 19. Jahrhunderts und so wirken seine Werke aus heutiger Sicht für den Betrachter wie ein Spiegel seiner Zeit.
Bis ins hohe Alter von 88 Jahren arbeitete der Ehrenbürger der Stadt Zülpich als Künstler, bis er schließlich 1910 in Düsseldorf verstarb. Obwohl er zu den bedeutenden Genremalern des 19. Jahrhunderts gehörte, geriet Salentin schon kurz nach seinem Tod in Vergessenheit und blieb nur einem kleinem Kreis von Kunstliebhabern ein Begriff. Durch diverse Ausstellungen und Auktionen in den letzten Jahren sind Werke von Hubert Salentin wieder vermehrt in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt.
Hubert Salentin – Der erzählende Schäfer
Seine Arbeit „Hol über“, für die Salentin auf der Wiener Weltausstellung im Jahre 1873 eine Goldmedaille erhielt, wurde in unserem Hause für 6000 € im Limit aufgerufen und erzielte schließlich nach einem langen Bietergefecht einen Zuschlag von 35.000 € (inkl. Aufgeld).
In unserer kommenden Auktion für Alte Kunst & Antiquitäten freuen wir uns nun das Gemälde „Der erzählende Schäfer“ anbieten zu dürfen. In idyllischer Atmosphäre sitzt ein älterer Herr, gekleidet wie ein Wandergelehrter, auf einem Felsen. Beguckt wird er von lieblichen Kinderaugen, die seiner kleinen Lesung lauschen.
Auffällig ist, dass es sich hier nur um Mädchen handelt, der Kleidung entsprechend aus wohlhabendem oder bäuerlichem Hause. So lieblich wie sie hier gezeigt werden, wird hier sicherlich Lyrik vorgetragen, denn Mädchen durften um 1870 nicht Weiteres über Wissenschaften oder Errungenschaften erfahren. Die Schäferjungen sind weiter hinten zur linken Bildseite im Gras sitzend zu finden, deren Schafe ruhend zur rechten Bildseite – die ruhige Szenerie umrahmend.
Aufgerufen wird diese von Hubert Salentin wunderbar eingefangene Darstellung, in unserer Auktion für Alte Kunst am 27. Mai, zu einem Limitpreis von 15.000€.
Wenn auch Sie Ihre Kunstwerke, Uhren, Schmuckstücke von unserem Haus schätzen lassen wollen, so melden Sie sich einfach bei uns, unserer Experten beraten Sie gerne, kostenlos und unverbindlich.
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