Rolf Szymanski (1928 Leipzig – 2013 Berlin) (F) – ‚Eng sind die Schiffe II‘

Beschreibung

Provenienz: Galerie Brusberg, Privatsammlung Hannover
Literatur: Das Kunstwerk. Zeitschrift für moderne Kunst, Sept. 1985, S. 17 (Abb.)

Der expressiv arbeitende Bildhauer Rolf Szymanski stellte den menschlichen Körper ins Zentrum seines Schaffens, besonders den weiblichen Körper, mit dem er auf existenzielle Zustände verweist. "Eng sind die Schiffe" ist der Titel mehrerer gezeichneter, radierter und plastischer Arbeiten des Künstlers, den er einem Gedicht des Dichters Saint-John Perse aus dem Jahr 1957 entlehnte. Der aufrecht hinter dem Heck eines Ruderboots stehende weiblicher Torso zeigt die Frau als Lotsin oder Wegführerin. Die Bronzegüsse seiner Arbeiten verleugnen ihre Entstehung aus Ton- und Gipsmodellen nicht, im Gegenteil geht der Arbeitsprozess des Aufschichtens von Gipsmasse unmittelbar-sinnlich auf die Bronze über und lässt die Faktur, das Gemachtsein, als ästhetisches Moment weiterwirken. So sind die amorph wirkenden Figuren mit offenen, krustigen und schrundigen Oberflächen ein Sinnbild für Brüche und Unwägbarkeiten des Lebens. Zahlreiche Arbeiten Szymanskis befinden sich als Großplastiken im Öffentlichen Raum zum Beispiel in Hannover, Berlin und München.