Gino Severini (1883 Cortona – 1966 Paris) (F) – Stillleben mit Flasche

Beschreibung

"Das Bedürfnis nach Abstraktion und Symbolik ist ein charakteristisches Zeichen für die Intensität und Schnelligkeit, mit der das Leben heute gelebt wird." (Gino Severini, 1958)

Während seines Kunststudiums in Rom schloss er Freundschaft mit Umberto Boccioni und Giacomo Balla, die gemeinsam und ungestüm nach neuen künstlerischen Ausdrucksformen suchten. 1906 reiste Severini nach Paris, wo er Juan Gris, Georges Braque, Paul Signac und Pablo Picasso begegnete, die ihm neue Weg der Kunst aufwiesen, darunter die neoimpressionistische und kubistische Malerei. Als einer der Unterzeichner des "Manifest der futuristischen Malerei" (1910) und Verfasser theoretischer Schriften zur Kunst gilt Severini als einer der wichtigsten Vertreter der italienischen Avantgarde. In späteren Jahren wechselte er immer wieder seinen künstlerischen Stil, malte religiöse Bilder und kehrte in seinem Spätwerk zum Kubismus zurück. 1955 nahm Severini die Einladung zur ersten documenta I in Kassel an, die dominiert war von abstrakter Kunst. In dieser gereiften Phase seines künstlerischen Schaffens entstand das bemerkenswerte und farblich fein nuancierte "Stillleben mit Flasche".