Wahed Khakdan (1950 Teheran)

Beschreibung

'Die Reise', Öl auf Leinwand, 120 cm x 90 cm, signiert, 1986 datiert, verso Leinwand leicht gedellt, minimal fleckig

Der Iranische Maler und Buchillustrator Wahed Khakdan studierte von 1967 bis 1970 in Teheran an der Fakultät für Angewandte Kunst. Nach anfänglich abstrakter Malerei fand er in den 1970er Jahren zur realistisches Kunstauffassung, die ihn nicht nur im Iran bekannt machte, sondern auch in Europa wo seine Bilder in zahlreichen Ausstellungen zu sehen sind. Die Auflehnung gegen das Schah-Regime führte 1979 zur Islamischen Revolution in Iran, diese politische und lebensbedrohliche Lebenssituation hatte sicherlich auch Einfluss auf die Motivik und den künstlerischen Stil des Malers: Es sind die alltäglichen, achtlos vergessenen Gegenstände eines verwohnten Hauses, die den Künstler zu feinmalerischen Gemälden inspirieren. Die zerschlissene Puppe eines Kleinkindes oder die abgetragenen Schuhe, die einen Menschen viele Kilometer getragen haben. An ihnen hängen Erinnerungen, die nun niemand mehr abruft. Geschichten werden auf den Bildern des Künstlers Wahed Khakdan erzählt, die ein jeder Betrachter mit eigenen Erfahrungen zusammenbringen kann und somit berührend wirken. Auf dem Gemälde "Die Reise" sind gestapelte Lederkoffer zu sehen - allesamt tragen sie sicherlich persönliche Gegenstände, Erinnerungen an die Heimat und die Hoffnung auf ein besseres Leben an einem anderen Ort in sich, doch von außen könnten sie jedem gehören. Die Namensschilder einiger Reisetaschen sind zu erahnen, doch nicht zu entziffern und somit lässt der Künstler offen wer dort einreisen oder ausreisen möchte - aus welchem persönlich oder politischem Grund auch immer.