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Hermann Max Pechstein (1881 Zwickau – 1955 Berlin) (F) – ‚Schwermuth‘
'Schwermuth', Öl auf Leinwand, 65 cm x 65,5 cm, monogrammiert, 1910 datiert, verso signiert, 'Schwermuth' betitelt, mit Preisangabe 300 versehen.
- Limitpreis: € 110.000
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Beschreibung
'Schwermuth', Öl auf Leinwand, 65 cm x 65,5 cm, monogrammiert, 1910 datiert, verso signiert, 'Schwermuth' betitelt, mit Preisangabe 300 versehen, Leinwand leicht gewellt, partiell Farbabplatzer, partiell leicht craqueliert, Rückseite übertüncht mit weißer Farbe, verso partiell craqueliert, Farbabplatzer, kunsthistorisches Gutachten anbei.
Literatur: WVZ. Soika 1910/71, mit farb. Abb. S. 283.
Provenienz: Vermutlich Dr. Ludwig Schrader und Bettina Schrader-Eschershausen, Hamburg; Privatsammlung, Karlsruhe; Privatsammlung, Hannover.
In einer hannoverschen Privatsammlung entdeckten wir das im Werkverzeichnis mit dem Vermerkt "Verbleib unbekannt" gekennzeichnete Gemälde "Schwermuth" des bekannten expressionistischen Malers Hermann Max Pechstein. Zu sehen ist eine zentral positionierte junge Frau, die ihren zur Seite geneigten Kopf mit den Armen umrahmt. Ihr dunkles Haar bindet sie mit einem nachtblauen Tuch, welches sie über ihre Schulter fallen lässt, zurück. Ihr Gesicht ist frei, die Lider sind gesenkt und ihre Lippen betont. Pechstein trug auch hier die für ihn typische Farbpalette mit grobem Pinsel auf.
Bis auf den braun-rötlichen Streifen an der rechten Bildseite, geht der Vorder- und Hintergrund des Bildes mit blau-grünlichen und ockerfarbenen Tönen nahezu ineinander über. Doch gelingt ihm durch bewegten Duktus dabei einerseits die Belebung des Modells, andererseits überträgt sich die schwermütige Atmosphäre des Bildes auf den Betrachter und zieht diesen in seinen Bann.
Es könnte sich bei der portraitierten Dame um "Lotte" (Charlotte) Kaprolat (1893 - 1955) handeln, die Pechstein 1908 im Atelier des Künstlerkollegen Georg Kolbe kennenlernte und später heiratete. Es wäre eine frühe Arbeit der Liebesbeziehung. Zudem ist im Werkverzeichnis das Ölgemälde Schwermuth, 1910/ 71 und die dazu vergleichende Skizze einer Postkarte an Curt Glaser von 1912 aufgenommen. Diese entsprechen ebenfalls dem Holzschnitt Schwermuth von 1912, welcher im Werkverzeichnis von Günther Krüger (unter WVZ-Nr. H 158) zu finden ist. Dem Werk liegt ein kunsthistorisches Gutachten anbei.
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