LOS 95
Günther Uecker (1930 Wendorf) (F)
'Nagel', 1989, hg. von der Galerie Waßermann, München, Stahlskulptur, Höhe 180 cm, im unteren Teil des Nagels 'UECKER' bezeichnet, eines von 100 Exemplaren
- Limitpreis: € 8.000
- Erzieltes Ergebnis: € 14.418 (inkl. Aufgeld)
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Beschreibung
'Nagel', 1989, hg. von der Galerie Waßermann, München, Stahlskulptur, Höhe 180 cm, im unteren Teil des Nagels 'UECKER' bezeichnet, eines von 100 Exemplaren, partiell oberflächliche Kratzer, partiell korrodiert, Kopie der Bestätigung von Günther Uecker (2014) anbei
Günther Uecker gilt als einer der bekanntesten lebenden und weiterhin auch schaffenden deutschen Künstler. Er studierte an den Kunstakademien in Düsseldorf und Berlin. Bereits in den ausgehenden 1950er Jahren fand Uecker eine Gestaltungsform in Nägeln und machte sie zu seinem ausdrucksstarken kompositorischen Element. Auf Platten, Holzbrettern, Baumstümpfen wurden sie genagelt und teilweise weiß getüncht, wodurch er Raum und Bewegung erarbeiten konnte. Er fügt sie in sowohl dynamischer als auch streng symmetrischer Anordnung zu einer bewegten Masse und Formationen zusammen oder präsentiert sie, wie hier, in einzelner Form. 1961 schloss sich Uecker der ZERO-Gruppe an und arbeitete mit Heinz Mack und Otto Piene zusammen. Die zentrale Frage der ZERO-Gruppe ist die der Kunst selbst. Ist Kunst nur zur Abbildung gedacht? Eben diese Frage gilt es zu überwinden! Die genannten Künstler haben damit revolutionäre Arbeit geleistet, die bis heute in der zeitgenössischen Kunst nachhallt. Wir freuen uns in dieser Auktion einen überlebensgroßen einzelnen Nagel aus Stahl anbieten zu können. Auf dem Nagelkopf stehend und die Spitze des Nagels emporragend ist er mit Griffrillen detailliert und mit einer Höhe von 178 cm geschaffen. Durch den Nagel als Skulptur übersetzt Uecker das Hauptelement seiner künstlerischen Sprache selbst in eine eigene Form - eine Form immenser Größe bedenkt man die tatsächliche Größe eines handelsüblichen Nagels. Ein kleiner Nagel, der für gewöhnlich eingeschlagen oder eingetrieben wird, um Dinge zu befestigen, zusammenzuhalten oder zu konstruieren ist hier nicht gezeigt. Sondern die Methode des Künstlers und das damit einhergehende Mittel seiner Kunst ist in eine skulpturale Form gebracht: Der Nagel selbst. Es geht hier also nicht um die Abbildung eines Nagels, sondern um die Darstellung seines eigenen künstlerischen Schaffens, innerhalb einer Skulptur.
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