Diese Seite Drucken!

Zdzislaw Beksinski (1929 Sanok, Polen – 2005 Warschau)

Ohne Titel, Bleistift und schwarze Kreide auf dünnem Karton, 78,5 cm x 63 cm Blattmaß, signiert, 73 datiert

  • Limitpreis: € 15.000
  • Erzieltes Ergebnis: € 35.840

Beschreibung

Ohne Titel, Bleistift und schwarze Kreide auf dünnem Karton, 78,5 cm x 63 cm Blattmaß, signiert, 73 datiert, Montierungsrückstände, partiell oberflächlicher Papierverlust, minimal stockfleckig, leicht nachgedunkelt

Der 1929 in Sanok geborene Künstler agiert in seinen Szenerien auf Leinwand und Papier im Feld der Unterwelt. Er versucht sie zu beschreiben, sich ihr entgegenzustellen und damit die Abgründe der Menschheit und des Lebens herauszuarbeiten.
Keine leichte oder freudige Arbeit, doch widmet sich Zdzislaw Beksinski dieser auf höchstem Niveau. So können wir bestätigen, dass es sich hier um eine hervorragende Arbeit in wunderbarem, seit den 1970er Jahren erhaltenen, Zustand des Blattes handelt. Dieses wurde vom Künstler zunächst in wässriger Farbe – vermutlich eine Mischtechnik aus Gouache und Aquarell – vorbereitet. Auf diese wurde dann Blei, Graphit und Kohle die Zeichnung in feinen Haarlinien aufgetragen. Eine mühevolle Arbeit, die vollste Geduld und Hingabe zur eigenen Kunst voraussetzt.
In kahler, steiniger Landschaft zieht der Zug greifähnlicher Fabelwesen, der Thestrale ähnelnd, vorbei. Aus der Tiefe des linken Bildbereichs kommen sie am Betrachter vorbei und schreiten zur rechten Bildseite leicht den Berg hinauf. Um die Tiefe des Blattes kreieren zu können staffelt er nicht nur die Tiere die hintereinanderlaufen, sondern auch die Grab- oder Gedenksteine, die sie auf dem Rücken tragen. Wie ein Zuschauer stehen wir vor dieser andächtigen Szenerie und fragen uns was die Steine zu bedeuten haben. Für wen wurden sie geschlagen? Was steht auf ihnen drauf? Wohin gehen diese Wesen? Eine Stille der Trauer ist in der Atmosphäre des Blattes zu erahnen und lässt den Betrachter mit Fragen zurück, wie so oft in den unbetitelten Werken Beksinskis.