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Zdzislaw Beksinski (1929 Sanok, Polen – 2005 Warschau)

Ohne Titel, Öl auf Hartfaserplatte, 61 cm x 73 cm, verso signiert, 1973 datiert

  • Limitpreis: € 75.000
  • Erzieltes Ergebnis: € 96.000

Beschreibung

Ohne Titel, Öl auf Hartfaserplatte, 61 cm x 73 cm, verso signiert, 1973 datiert, partiell retuschiert, minimal fleckig
Provenienz: Top Art, Warschau, Kopie des Kaufbeleges von 1998 anbei

Wir durften bereits mehrere Werke des polnischen Künstlers Zdzislaw Beksinski überaus erfolgreich verkaufen. Diese Arbeit bewegt sich in derselben Schaffensperiode, wie die bereits versteigerten Werke und beweist eine ebenso unheimliche Tiefe der menschlichen Welt. Wie bei allen Kunstwerken Beksinskis, überlässt der Künstler dem Betrachter die Interpretation seines Werkes selbst und so können auch wir nur eine eigene Interpretation über die Bedeutung und Botschaft seines Gemäldes dargeben. Beksinskis Gemälde ist von orangeroter Farbe dominiert. Diese Farbgebung bestimmt das gesamte Bild und findet sich auch in den Augen der im Bildzentrum positionierten Figur wieder. Sofort kommt die Frage auf, wo wir uns befinden. In der Unterwelt, auf einem Friedhof oder auf einem Schlachtfeld nach kriegerischem Gemetzel? Verglichen mit kunsthistorischen Darstellungen, deutet der Totenkopf zu Füßen des gekreuzigten Jesus Christus auf Golgatha hin - der Ort außerhalb des neutestamentlichen Jerusalems, an dem Gottes Sohn gekreuzigt wurde. Gekreuzigt, um die Sünden der Menschen auf sich zu nehmen und doch mit seiner Liebe den Tod selbst zu überwinden. Die hier gezeigte Figur allerdings scheint in sich gekauert, voller Ängste und Fragen, was er oder sie vermutlich im Leben getan und nicht getan hat. Sollte doch aus den vergangenen Weltkriegen gelernt worden sein, erscheint dieses Gemälde angesichts unserer heutigen Situation von hoher Aktualität. Es wirft den Betrachter auf sich zurück und zwingt ihn wieder einmal sich mit eben diesen Fragen auseinander zu setzen. Erneut sind es Fragen rund um das Leben, den Tod, die Unterwelt und das Himmelreich - Glaubensfragen - die der Künstler in seiner künstlerisch-dramatischen und morbiden Art in seinem Gemälde aufbringt und unvermittelt an den Betrachter richtet.