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Werner Berges (1941 Cloppenburg – 2017 Schallstadt) (F)

'See me', Acryl auf Leinwand, 100 cm x 80 cm, verso signiert, Nr. Juli 73/456/35 datiert und nummeriert

  • Limitpreis: € 6.500
  • Erzieltes Ergebnis: € 10.304

Beschreibung

'See me', Acryl auf Leinwand, 100 cm x 80 cm, verso signiert, Nr. Juli 73/456/35 datiert und nummeriert, betitelt, partiell leicht fleckig
Provenienz: Galerie Regio, Freiburg
Ausstellungen: 1974 Mannheim (Kunstverein Mannheim), Ausstellung Werner Berges

Werner Berges wurde 1941 in Cloppenburg geboren und war ein deutscher Pop-Art-Künstler, der durch seine Druckgrafiken, Skulpturen und Gemälde bekannt wurde. Von 1960 bis 1963 studierte er an der Kunstschule Bremen Gebrauchsgrafik mit dem Schwerpunkt Mode-Design, woran er sein Studium der freien Malerei an der staatlichen Hochschule für Bildende Künste in Berlin anschloss. Der Künstler wandte sich der figurativen Malerei zu, wobei eben jene Figuren zunächst aus unterschiedlichen Formen entstanden und somit einen geradezu surrealen Eindruck erweckten. In den 1970er Jahren stand die Pop-Art im Vordergrund und Werner Berges wurde durch sein Verständnis dieser Stilrichtung und der Verknüpfung zur Werbung vor allem durch sein Hauptmotiv - der Frau - bekannt. "Eine schöne Frau ist für mich immer noch das Vollkommenste, das ich mir vorstellen kann: Der ideale Gegenstand der Kunst." Berges präsentierte den aus der Werbung bekannten Typus der Frau, aber er entfernte die Werbefigur aus ihrem Kontext und präsentierte sie dem Betrachter in einem völlig neuen Licht. Dabei arbeitete Berges jedoch anders als Andy Warhol und Roy Lichtenstein, die das kollektive Bewusstsein ansprachen und Ikonen der Popkultur für Ihre Werke auserkoren.

Bei Berges stand das Anonyme im Fokus. So wurde das von uns präsentierte Werk 'See me' betitelt und spricht den Betrachter direkt an, doch ist die abgebildete stilisierte junge Frau keiner wahrhaftigen Person zuzuschreiben. Wie auf dem Cover eines Fashion-Magazins ziert die Frau das Bild, das in Acryl auf Leinwand gehalten ist. Sie ist schlank, verdeckt ihren wohl freien Oberkörper grazil mit den eigenen Armen und ihre langen Haare wehen zur Seite, der Blick ist durch die Farbstreifen zum Betrachter gerichtet. Ähnlich einem Spektralwesen, welches sich aus reiner Energie heraus zusammensetzt und dadurch keine materielle Existenz besitzt, taucht die Frau zwischen dem Farbraster auf der Leinwand auf. Festgehalten wird sie nicht, da sie keinerlei Umrisslinien um sich zieht. Dennoch ist sie durch die Prinzipien der Optik sichtbar. In klaren Konturen setzt der Künstler das Modell in das Farbraster ein und lässt die Dame in den Lücken des grafischen Gerüstes entstehen.