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Imi Knoebel (1940 Dessau) (F)

'Anima Mundi 1-3 Ed. II', 3-tlg., je Acryl auf collagierter Kunststofffolie, 37 cm x 29 cm, verso mit Etikett, betitelt, 2010 datiert, '1/3' - '3/3' bezeichnet, Exemplar 3/3

  • Limitpreis: € 8.500
  • Erzieltes Ergebnis: € 10.240

Beschreibung

'Anima Mundi 1-3 Ed. II', 3-tlg., je Acryl auf collagierter Kunststofffolie, 37 cm x 29 cm, verso mit Etikett, betitelt, 2010 datiert, '1/3' - '3/3' bezeichnet, Exemplar 3/3, montiert, montierungsbedingt leicht gewellt

Imi Knoebel studierte 1964-71 an der Düsseldorfer Kunstakademie bei Joseph Beuys. Anfänglich angeregt durch den russischen Konstruktivismus beschäftigt sich Knoebel mit dem Verhältnis von Farbe und Raum. Offenkundig bezieht sich Knoebel auf das weltbekannte "Schwarze Quadrat" des Künstlers Kasimir Malewitsch, welches sich primär und ganz eindeutig von der abbildenden Idee der Kunst freimachte. Mit seiner Arbeit antwortet der Künstler durch sein gesamtes Oeuvre hindurch, auf die Fragen der zeitgenössischen Kunst: Raum, Bild, Betrachter, Perspektive - wozu ist die Kunst da? All diese Aspekte stehen in unserer heutigen Zeit in Frage und werden somit auch von Imi Knoebel bearbeitet, bis er das was ein ursprünglich gedachtes Gemälde - nämlich Farbe und Form auf Leinwand - weglässt und den Keilrahmen selbst als Kunstwerk erhebt. Dazu lotet der Künstler Aspekte der Materialität, der Zwei- und Dreidimensionalität, sowie konstruierte und zufällige Raumprinzipien aus. Mit den Jahren entstehen Materialassemblagen und Zeichnungen, Scherenschnitte, klein- und großformatige Arbeiten mit monochrom gefassten und ebenso polychrom zusammengestellte Werke. Innerhalb der 1990er Jahre entwickelt Knoebel ein Interesse für Aluminium als Farbträger, wodurch er Struktur, Gliederung, Rhythmus und die Vielfalt der Farbe zusammensetzen kann, wie es ihm beliebt. Schichtungen des Materials, Formen, Linien und Räume der Farbe entstehen aus Farbflächen, die durch ihren Aufbau und die Leuchtkraft jeder Farbe in den Raum des Betrachters vordringen. Die sogenannte und an dieser Stelle titelgebende "Anima Mundi" (dt. die Weltseele) kann als religiöses oder naturphilosophisches Konzept angesehen werden und beschreibt wohl die Analogie der Gesamtheit des Kosmos und dem einzelnen Lebewesen, dem Menschen. Das Universum als Makrokosmos soll analog zum Menschen, dem Mikrokosmos, strukturiert sein. Doch wie kann dieses weitreichende und umfangreiche Konzept auf ein Kunstwerk bezogen werden? So wie ein Bild im künstlerisch-handwerklichen Sinne Knoebels zusammengesetzt werden kann, kann es ebenso in seine Einzelteile zerlegt werden, wodurch Grundformen entstehen, die selbst wieder Bildfunktionen in sich tragen. In unserer präsentierten dreiteiligen Edition der Werkserie "Anima Mundi" setzt der Künstler das Prinzip des eingerahmten Bildes in verschiedenfarbige Farbflächen aus Acryl auf collagierter Kunststofffolie zurecht. Jedes der drei Teile in jeweils anderer Kolorit-Komposition: Eines in braun mit schwarz und Grüntönen; ein Zweites in hellblau, mit limettengrüner, weißer, pinker und korallfarbener Farbfläche und ein Drittes in schwarz, mit rosé, bordeaux, orange und cremefarbenem Farbauftrag. Wesentlich erscheint dabei die Freiheit der Farbzusammensetzung und der Zusammensetzung der einzelnen Bildelemente, die vielleicht sogar auf die Freiheit eines jeden Menschen im Konstrukt der Welt übertragen werden könnte. Ein Jeder selbst, als Teil der "Anima Mundi".