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Günther Uecker (1930 Wendorf) (F)

'Optische Partitur II', Prägedruck und Lithografie auf Bütten, 66,5 cm x 90 cm Blattmaß, signiert, 014 datiert, 67/100 nummeriert, Edition Stoob Steindruck, St. Gallen (mit Prägestempel)

  • Limitpreis: € 10.000

Beschreibung

'Optische Partitur II', Prägedruck und Lithografie auf Bütten, 66,5 cm x 90 cm Blattmaß, signiert, 014 datiert, 67/100 nummeriert, Edition Stoob Steindruck, St. Gallen (mit Prägestempel), montiert

Günther Uecker studierte an der Kunstakademie in Berlin und Düsseldorf. Der Nagel wurde zum kompositorischen Hauptelement seiner Kunst. Mit ihm gelangen symmetrische Formationen, Anordnungen und Rhythmisierungen. Ob dieser direkt ins Holz geschlagen wurde, weiß übertüncht oder wie hier als Instrument für einen Prägedruck genutzt wurde. Das Wort Instrument ist an dieser Stelle gleich mehrdeutig zu denken, da Uecker den Nagel zum einen als handwerkliches Instrument nutzt, um das handgeschöpfte Papier mit gerade dem Druck zu formen, dass es die kreisrund punktuelle Form des Nagelkopfes annimmt. Zum Zweiten, da die Setzung eben dieser punktuellen Notationen an die Notensetzung auf einem Notenblatt erinnert.
Taucht man tiefer in die Sinnhaftigkeit des Blattes ein, erscheinen diese Punkte sogar wie eine Blindenschrift und lassen erkennen, dass selbst ein Blinder - der doch keine Kunst zu sehen vermag - sie dennoch mit seinen Sinnen erfühlen oder hören kann. So wie Künstler die Einheit von Form und Farbe und Schönheit zur höchsten Entfaltung bringen können, schaffen es Komponisten eben diese Schönheit in eine Melodie umzusetzen. Gleichsam sollte es möglich sein, wie hier, eine Partitur ins Optische zu übersetzen. Unterstützt wird der Eindruck des klangvoll dynamischen Blattes mit schwungvollen schwarzen Linien.