Diese Seite Drucken!

Fritz Köthe (1916 Berlin – 2005 ebenda) – ‚Schienenreiniger‘

'Schienenreiniger', Gouache und Kreide auf dünnem Karton, 42,5 cm x 55 cm Blattmaß, signiert, 39 datiert, verso datiert, betitelt, montiert, verso partiell oberflächlicher Papierabriss

  • Limitpreis: € 600
  • Erzieltes Ergebnis: € 750

Beschreibung

Der Maler und Gebrauchsgrafiker Fritz Köthe zählt zu den bedeutendsten Vertretern der deutschen Pop Art und des Fotorealismus. Als Wanderer zwischen Ost und West, zwischen Malerei und Gebrauchskunst, begann sein künstlerischer Erfolg erst ab den 1960er Jahren, als er nach amerikanischen Vorbildern Werbemotive im enggefassten Ausschnitt in extrem realistische Malerei umsetzte. Heinz Ohff schrieb in seiner Monographie (1976, S. 21) über Fritz Köthe, dass er "gelackten Banal-Surrealismus, der ihn - und uns - wie eine zweite Natur tagtäglich umgibt" in kontrastreiche hyperrealistische Bilder transferierte. Nach einer Ausbildung als Grafiker in den 1930er Jahren arbeitete Köthe ab 1939 in Berlin als Gebrauchsgrafiker. Aus dieser Zeit existiert ein relativ kleines Oeuvre, das er nebenher als freier Künstler und besonders unter dem Eindruck der sozialkritischen Kunst von Käthe Kollwitz schuf, mit dem er im NS-Kunstbetrieb erwartungsgemäß auf Ablehnung stieß. Die Schienenreiniger sind ein hervorragendes Beispiel dafür, wie Köthe in gedämpften Schwarz-Grau- und Violetttönen die triste, eintönige Tätigkeit anonymer, gesichtsloser Arbeiter schonungslos in einer Momentaufnahme einfängt. Nach dem Krieg wandelte Köthe seinen Stil vollkommen.