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Erich Brauer (‚Arik Brauer‘) (1929 Wien – 2021 ebenda) – ‚Equilibriste‘

'Equilibriste', Gouache auf Papier, 17,5 cm x 13,5 cm Passepartoutinnenmaß, signiert, verso signiert, betitelt

  • Limitpreis: € 2.800
  • Erzieltes Ergebnis: € 8.750

Beschreibung

"Die österreichischen Kultureliten wollten nach dem Krieg weg vom Image des Zurückgewandtseins, wollten modern sein. Wir aber bezogen uns auf die Renaissance, auf Hieronymus Bosch, auf den Jugendstil, waren also ein Hemmschuh." (Arik Brauer, zit. n.: Schurian, Andrea: "Woher ich komme und wohin ich gehe", Jüdisches Magazin für Politik und Kultur)

Erich Brauer gehört zur Gruppe von Künstlern, die nach dem Zweiten Weltkrieg eine besondere Variante des österreichischen Surrealismus ausbildeten, für die in den 1950er Jahren der Stilbegriff "Wiener Schule des Phantastischen Realismus" geprägt wurde. Durch gemeinsame Ausstellungen der Gruppe, zu der auch Ernst Fuchs und Rudolf Hausner gehörten, erlangte Brauer schnell große Bekanntheit. Seine kleinformatigen Bilder zeigen häufig Menschen in schwierigen, komplexen oder ausweglosen Situationen, die als phantasiegeladene Metaphern stets mehrdeutig und rätselhaft bleiben. So balanciert der Equilibrist (Gleichgewichtskünstler) im Harlekinkostüm auf zwei Kugeln, während er gleichzeitig versucht, Artistenringe um seine Beine zu schwingen, das Ganze mit pflanzlichen Gebilden in den winzigen Händen zum Ausgleich bringend. Zwei Affen versuchen, ihn dabei aus der Fassung zu bringen. Das Bild stellt eine ironische Phantasmagorie über das menschliche Bemühen auf der Suche nach dem rechten Platz im Leben dar.