Diese Seite Drucken!

Christian Rohlfs (1849 Niendorf – 1938 Hagen) – Rote Blüten

Rote Blüten, Farbkreide auf Papier, 23,5 cm x 33 cm Blattmaß, monogrammiert, 33 datiert, partiell Stecknadellöcher, Blatt auf Karton montiert, partiell fleckig, Provenienz: Sammlung Haas, Essen

  • Limitpreis: € 4.000
  • Erzieltes Ergebnis: € 5.000

Beschreibung

Christian Rohlfs wurde am 22. Dezember 1849 in Groß Niendorf geboren. Von 1870 bis 1874 besuchte Rohlfs die Großherzogliche Kunstschule in Weimar. Nach einer krankheitsbedingten Pause wechselte er im Jahr 1876 an die Akademie in Weimar. Dort war er ab 1884 als freischaffender Künstler tätig und wandte sich zunehmend dem Impressionismus zu. 1901 lernte der Künstler Karl Ernst Osthaus kennen, welcher ihn als Lehrer an die Folkwangschule in Hagen holte. Dort konnte er sich sein eigenes Atelier in der Umgebung des Folkwanger Museums einrichten. Bevor Rohlfs sich ab ca. 1880 dem Impressionismus hinwendete, war seine Malweise von dem Naturalismus der Weimarer Zeit geprägt. Die Farbigkeit seiner Bilder nahm in den 1890er Jahren weiter zu, ohne völlig auf die Naturwiedergabe zu verzichten. Nachdem er den Künstler Emil Nolde 1905 in Soest kennenlernte, entwickelte er seinen expressiven Spätstil. 1907 schloss Christian Rohlfs sich dem von Karl Ernst Osthaus geleiteten "Sonderbund westdeutscher Kunstfreunde und Künstler" an. In den darauffolgenden Jahren wurde er 1911 Mitglied der Neuen Sezession, 1914 der Freien Sezession, 1924 der Berliner Kunstakademie und 1925 der Düsseldorfer Kunstakademie. 1929 wurde in Hagen das Christian-Rohlfs-Museum und 2011 das Christian-Rohlfs-Archiv am Osthaus Museum Hagen gegründet. Wie schon in seiner Weimarer Zeit griff Rohlfs in den 1920er Jahren die Blumenmalerei auch aus finanziellen Gründen wieder auf. Schon nach einigen Jahren veränderte er seine Vorgehensweise durch eine exakte Gliederung der Form und ein stellenweises Auswaschen bzw. Verwischen der Farbe. Der Bildraum wird aufgelöst und das Motiv existiert nur noch auf der Fläche, eine Tiefenräumlichkeit wie in der traditionellen Stilllebenmalerei ist obsolet geworden. Seine späten Blumenstücke, zu denen auch die "Roten Blumen" zählen, welche in flüchtigen, aufs Papier geworfenen roten und schwarzen Kreidestrichen, teilweise lasierend und verwischt gezeichnet sind, sind nur noch farbige Erscheinungen einer transparenten Immaterialität und die monochrome Farbsetzung verschließt sich bewusst einer botanischen Bestimmung, auf die der Künstler zuvor so großen Wert gelegt hatte.