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Bernhard Heiliger (1915 Stettin – 1995 Berlin) (F) – ‚Mondvogel‘

'Mondvogel', 1964, Bronze, braun patiniert, 49 cm x 121 cm x 26 cm, monogrammiert, II nummeriert.

  • Limitpreis: € 6.000
  • Erzieltes Ergebnis: € 21.250

Beschreibung

'Mondvogel', 1964, Bronze, braun patiniert, 49 cm x 121 cm x 26 cm, monogrammiert, II nummeriert, partiell korrodiert, partiell Kalkablagerungen.
Literatur: WVZ. Wellmann 280.

Bernhard Heiliger war anfänglich von seinen Lehrern geprägt: zum einen von Aristide Maillol (1861-1944), einem bekannten französischen Bildhauer, der nach Auguste Rodin als bedeutender Anreger der modernen Plastik galt, und zum zweiten Charles Despiau (1874-1946), der ebenfalls mit Rodin zusammenarbeitete und erst später zu seiner eigenen Formensprache fand, um diese dann in Portraitbüsten unter sparsamen Mitteln eindringlich zu gestalten. Später geriet Heiliger unter den Einfluss von Henry Moore (1898-1986), dessen Figuration und Abstraktion verbindender Stil die europäische Skulptur der Nachkriegszeit stark beeinflusste.
Wie sollte sich Heiliger von einem solchen Einfluss also lösen können? Mit seinen abstrakt-organischen Konstruktionen aus Bronze oder Aluminium, die oft Themen, wie Flug oder Geschwindigkeit behandeln, war Heiliger in den 1950er Jahren einer der erfolgreichsten Bildhauer. Auch führte er mit renommierten Architekten einige Werke am Bau und im öffentlichen Raum aus.
Der Mondvogel, den man auch als Nachfalter kennt, gilt dabei wohl als wunderbares Beispiel seiner gestalterischen Ausübung und künstlerischen Übersetzung dieses Fluginsekts. Gleichwohl beweisen die kraterartige Oberflächenbeschaffenheit und dunkle Patina dieser Bronze eine gestalterische Lösung, die den Mond und seine Landschaft erahnen lässt. Geradezu zukunftsweisen, bedenkt man, dass das Werk auf 1964 datiert ist, der Mond doch erstmals 1969 vom Menschen betreten werden sollte.