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Aert van der Neer (um 1603 Gorinchem – 1677 Amsterdam)

Winterlandschaft mit Schlittschuhläufern, Öl auf Eichenholz, 29 cm x 37 cm

  • Limitpreis: € 18.000

Beschreibung

Winterlandschaft mit Schlittschuhläufern, Öl auf Eichenholz, 29 cm x 37 cm, craqueliert, partiell retuschiert, partiell kleine Farbabplatzer, leichte Bereibungen, partiell oberflächliche Kratzer
Provenienz: Das hier angebotene Gemälde kann stilistisch mit der um 1665 datierten Landschaft in der National Gallery, London verglichen werden (Inv.-Nr. NG969). Wir danken Frau Ellis Dullaart, M.A., vom RKD, Den Haag, für ihre freundliche Unterstützung bei der Katalogisierung dieses Kunstwerkes. Frau Dullaart verweist auf zwei alte Fotos des Gemäldes, welche sich in den Akten des RKD befinden. Aus diesen geht hervor, dass auf der Rückseite des Gemäldes zwei Gutachten von Wilhelm Martin und Max J. Friedländer transkribiert wurden. Die beiden Kunsthistoriker hielten das Gemälde für ein autographes Werk von Van der Neer.

Das präsentierte Gemälde "Winterlandschaft mit Schlittschuhläufern" ist nach einem authentischen Gemälde von Aert van der Neer (um 1603-1677), das sich heute in der National Gallery in London befindet, anzusehen. Sowohl die Landschaft als auch die architektonischen Elemente an beiden Ufern des Flusses werden geradezu identisch wiedergegeben, zeigen dabei aber unterschiedliche Figuren auf dem Eis und im Vordergrund. Während unserer Recherche und Maßnahmen zur Authentifizierung des aus dem 17./18. Jahrhunderts stammenden Gemäldes, wurden im RKD (Rijksbureau voor Kunsthistorische Documentatie) dementsprechende Gutachten von Wilhelm Martin und Max J. Friedländer vorgeholt. Wilhelm Martin war damaliger Direktor des Mauritshuis und des Rijksmuseums H.W. Mesdag (Den Haag), Verwalter der Leidener Kupferstichkabine und außerordentlicher Professor der Universität Leiden. 1949 schenkte er dem RKD seine umfangreiche Dokumentation und Bücher über Maler des 19. Jahrhunderts. 1954 ging sein Material über die Malerei des 17. Jahrhunderts als ebenfalls an das RKD. Max Jacob Friedländer war ein deutsch-niederländischer Kunsthistoriker, der von 1908 bis 1930 Direktor des Berliner Kupferstichkabinetts und von 1924 bis 1933 Direktor der Gemäldegalerie war. Laut der Rückmeldung des RKD hielten beide Herren das Gemälde für ein autographes Werk von Van der Neer. Die abgebildete Szene, scheint wie in den meisten Werken des Künstlers keine topografisch existierende Landschaft zu sein, ebenso wie beim vergleichbar genannten Londoner Werkbeispiel. Das Motiv der Figuren, die auf dem Eis Schlittschuh laufen, flanieren oder Schlitten fahren, war in Winterlandschaften des 17. Jahrhunderts eines der Hauptmotive. Die Entstehungszeit einer solchen Kopie sei schwer zu bestimmen, doch der Hinweis auf der Rückseite der Tafel deutet darauf hin, dass sie aus dem 17. oder 18. Jahrhundert stammen könnte.